Die Belagerung von Budapest
Lebensbericht eines Vertriebenen
Michael Kretz, bearbeitet von Adrian Matthes
Als „Stalingrad an der Donau“ bezeichnet man heute die Belagerung von Budapest. Mit 101 Jahren dürfte Michael Kretz der letzte Zeitzeuge sein, der den apokalyptischen Untergang der ungarischen Hauptstadt miterlebt hat. Als Donauschwabe – eine deutsche Minderheit – in einem Vorort von Budapest geboren, zog ihn mit 21 Jahren das ungarische Heer ein. Er wurde zum Gespannfahrer einer BMW R75 ausgebildet und erlebte die Rückzugsgefechte in Rumänien und Ost-Ungarn. Heiligabend 1944 wurde er im Stadtgebiet von Budapest eingeschlossen und es folgten die zweimonatigen Kämpfe im Kessel. Am 13. Februar 1945 brachen die überlebenden Verteidiger in einem verzweifelten Unternehmen aus dem Burgviertel aus. Innerhalb weniger Stunden gab es tausende Tote, der Ausbruchweg führte durch den Heimatort von Michael Kretz. Nach dem Krieg wurde seine Familie vertrieben, verlor Haus und Hof und begann mit viel Arbeit und Fleiß in Deutschland ein neues Leben. Herr Kretz hat die Wunden des Krieges nie verwunden. Die Erinnerungen begleiten ihn bis in das hohe Alter und wurden nun für die junge Generation zur Mahnung an die Opfer des Weltkrieges dokumentiert.
136 Seiten, 31 Abbildungen, Hardcover
Sprache: Deutsch
Language: German