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Das 20mm-Excalibur Geschütz von Siġġiewi

In vielen europäischen Ländern hat der Luftkrieg seine Spuren hinterlassen. Oft erinnern Gedenksteine an teils entlegenen Orten an Flugzeugbesatzungen. Selten aber blieben solch eindrucksvolle Zeugnisse des Luftkampfes erhalten, wie nahe der Ortschaft Siġġiewi auf Malta. Dank eines Buchkaufs ließ sich freundschaftlicher Kontakt zu einem maltesischen Sammler knüpfen, der uns eine exklusive Führung auf der Insel anbot.

Mit einem Mietroller ging es durch die kleinen verwinkelten Gassen im Inselinneren. Bereits die Anreise gestaltete sich bei der Fahrweise der anderen Verkehrsteilnehmer als durchweg abenteuerlich. Am Ziel, einer Parkbucht außerhalb der Ortschaft, angekommen, folgte eine kurze Absprache mit dem Grundstückseigentümer. Es bedurfte seiner Zustimmung, um das Feld zu betreten.

Eine Spitfire hatte sich dort vor über 80 Jahren ins Erdreich gebohrt. Alle oberflächlich herumliegenden Trümmer wurden alsbald nach dem Absturz geborgen. Zurück blieben die zwei 20 mm-Hispano Maschinenkanonen, senkrecht und unbeweglich im Boden steckend. Früher wahrscheinlich noch lästiges Hindernis für den Bauern, wurden beide Kanonen inzwischen zum nationalen Kulturgut erklärt. Ein kurioses Zeugnis eines Flugzeugabsturzes und in dieser Art sicherlich einzigartig.

Adrian Matthes neben der 20mm Hispano Kanone

Die Maschine, welche fast senkrecht mit hoher Geschwindigkeit in das Feld einschlug, muss sich gemäß der Lauflänge der beiden Waffen mindestens 1,5 Meter in den steinharten trockenen Boden gebohrt haben. Der Abstand zwischen den beiden Maschinenkanonen entspricht genau dem Abstand, welchen man am Museumsflugzeug zwischen beiden Tragflächen abmessen konnte. Sämtliche Bergungsversuche von Schrottsammlern und Militär scheiterten in der Vergangenheit und so blieben die Überreste bis heute als stumme Zeugen an die Luftkämpfe um Malta erhalten. Eine gewisse Parallele zur Legende um König Arthurs starr im Felsen steckende Schwert drängt sich natürlich auf.

Fast senkrecht muss die Spitfire in das Feld eingeschlagen sein

Zum geschichtlichen Hintergrund der Spitfire ließ sich ermitteln, dass diese am 3. Juli 1942 mit 11 weiteren Maschinen des 126. Squadrons startete, um deutsche Flugzeuge an der Küste abzufangen. Zwei Spitfire gingen an diesem Tag verloren, eine davon geflogen durch den amerikanischen Piloten Officer Richard McHan. Ihm gelang es, das abstürzende Flugzeug zu verlassen und er landete mit seinem Fallschirm in der Nähe der Einschlagsstelle.

Adrian Matthes, Erlangen, März 2020

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